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FYN Cape Town

Read Time: 3 min   ·   13. August 2021

Ein dynamisches Trio sorgt für Gesprächsstoff und mischt den kapstädter Gourmethimmel neu auf.

©fyn

Seit November letzten Jahres schwingen Peter Tempelhoff, Ashley Moss und Jennifer Hugé in ihrem beeindruckendem Rooftop Restaurant sowohl Kochlöffel als Zepter und überzeugen ihre Gäste auf voller Linie.

Peter – kein unbeschriebenes Blatt in der Gastroszene – verlies als Chefkoch das Greenhouse – eines der besten Restaurants Südafrikas – um sich seinem eigenen Projekt namens FYN zu widmen.

Das Resultat darf sich sehen lassen und erntet gleich von Anbeginn an überdurchschnittlich positive Kritik – voll zurecht.

Gemeinsam mit Jennifer als General Manager und Ashley Moss als Executive Chef startet das FYN voll durch. Einen Tisch zu bekommen, stellte bestimmt so manch einen vor eine Herausforderung – hat man es jedoch geschafft, dann wird man nicht enttäuscht sein.

Mitten am Speaker´s Corner findet das FYN sein Zuhause und gewährt in schwindelerregender Höhe täglich 60 hungrigen Schlemmermäulern Einblick in eine kulinarische Welt der ganz besonderen Art.

Verführerische Elemente aus heimischer als auch japanischer Küche wecken den Gaumen und machen Lust auf das was noch kommt.

Das fünfgängige Kaiseki Menü, mit der Empfehlung von sorgfältig ausgewählten Weinen der Region begleitet zu werden, zeichnet sich durch faszinierende und so nicht wirklich allgegenwärtige Kreationen aus. Einzigartige Kombinationen machen dieses Degustationsmenü zu einem fulminanten Highlight.

Das Konzept im FYN ist durchdacht und zwar bis ins kleinste Detail.

Das Schauspiel beginnt mit Brot aus dem Feuer – klingt spooky, ist aber geil – dazu reicht man sündige Wagyu Butter und schwarzen Essig.

Wenn etwas so beginnt, wie soll es dann weitergehen? Um nicht zu viel zu verraten: die Hauptdarsteller jedes einzelnen Gangs harmonieren perfekt mit ihren Komparsen. So ummantelt die Knochenbrühe gekonnt den Game Fisch und der Oktopus gibt das optimale Pendant zur sensationell abgeschmeckten Tofucreme.

Fenchel im Dessert klingt vorerst zwar eher eigenwillig, nach Verzehr würde man dann jedoch gerne um einen Nachschlag betteln.

Nicht alleine der Speisekarte wegen zahlt sich ein Besuch im FyN aus. Die Aussicht auf den Tafelberg und Lionshead perfektionieren das Bild dieses architektonischen Wunderwerks. Viel Liebe, Arbeit und Leidenschaft stecken in den vier Wänden.

Architekt Tristan du Plessis vom Studio A schuf im Aufrtrag von Tempelhoff Raum für ein Restaurant, wo japanische und südafrikanische Stile aufeinandertreffen – erinnert doch irgendwie an das Menü.

Materialien wie Holz, Stein und Perlen sind hierbei vordergründig. Das Hauptmerkmal des Lokals ist definitiv die überdimensionale Deckeninstallation von Christoph Karl, welche imposant und dennoch schwerelos wirkend die Mitte des Raums dominiert.

Genau darunter befindet sich die Wirkungsstätte – eine mit Marmor verkleidete, offene Schauküche – die jedem Gast, insbesondere jenen, die einen Platz am Tresen ergattern, Einblicke in die akribische Arbeit beim Anrichten gewährt.

Hier wird man Zeuge, dass Kochen auf diesem Niveau wahre Kunst ist und der Künstler sein Handwerk versteht.

Alexandra Gattereder

(ALX) FAZIT

Imposant, urban, modern und dennoch so gemütlich und entspannt präsentiert sich dieser neue Hotspot, der noch sehr lange für guten Gesprächsstoff sorgen wird.

FYN
5th Floor, Speakers Corner, 37 Parliament St, Cape Town
Google Maps
www.fynrestaurant.com/