Fashion
Eigensinnig
Read Time: 2 min · 11. März 2021Nur Mode? Mitnichten. Wir kreieren und kuratieren. Wir denken und experimentieren. Eigensinnig beschreitet neue Wege und pausiert. Avantgarde, Mode, Kunst und Philosophie gehen Hand in Hand, oftmals in Schwarz.
Nur Mode? Mitnichten. Wir kreieren und kuratieren. Wir denken und experimentieren. Eigensinnig beschreitet neue Wege und pausiert. Avantgarde, Mode, Kunst und Philosophie gehen Hand in Hand, oftmals in Schwarz. Die Essenz unseres Tuns? Das Eigenste des Menschen sichtbar zu machen. Dafür steht eigensinnig. Seit fast einem Jahrzehnt.
Nie war eigensinnig nur Mode, immer war es auch etwas anderes. Eine Atmosphäre von Einzigartigkeit liegt im Raum, und jedes Stück trägt diese Atmosphäre in sich und überträgt sie auf den Träger oder die Trägerin, die das Unikat ihrerseits wiederum mit Eigenem anreichern.
Wie kleine Kunstwerke, die sie in diesem Sinne auch sind, hängen die Unikate von der hoch gewölbten Decke. Der neue Showroom versteht sich daher auch als Galerie und Bühne; ein sanft in alle Richtungen ausschlagender Hybrid. Man kann hindurchflanieren, die Eigensinnigkeiten auf sich wirken lassen, darf sie aber auch berühren, anprobieren und sich aneignen.
Schwarz ist Poesie ohne Worte.
DER EIGENSINNIGE IST GLEICHZEITIG INNERHALB UND AUSSERHALB DER WELT. – Tony Woldrich
„SCHWARZ IST DAS NEUE SCHWARZ“
… schreibt die Journalistin Barbara Vinken in der NZZ. Im Reigen der Farben genießt es eine Sonderstellung, es ist Meta-Farbe, es ist außen vor, es passt immer. So wie es sich charakterisiert durch ein Fehlen von Licht, so ist in ihm auch noch eine weitere Qualität abwesend: die Zeit. In Schwarz ist die Zeit abwesend wie das Licht. Es ist zeitlos und somit nie Ausdruck eines Zeitgeists.
Die dunkelste aller Farben ist ein Paradoxon, ein Chamäleon ohne Farben. Sie steht in Selbstbewusstsein für sich und lässt sich dennoch mit anderem füllen, aufladen. Sie ist autonom und braucht gleichzeitig einen Träger, eine Trägerin. Sie mischt sich nicht ein, gibt nichts vor. Sie sagt eben: „I don’t bother you – don’t bother me“. Sie ist und lässt sein. In größter Noblesse. In größter Diskretion. Schwarz ist Poesie ohne Worte.
Avantgarde-Mode-Labels wie Yohji Yamamoto, Comme des Garçons, Rick Owens, Carol Christian Poell (CCP) oder Issey Miyake hüllen ihre konzeptionellen Kreationen bevorzugt in Schwarz. Letzterer ist auch für den Rollkragenpullover des verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs verantwortlich. Hunderte Stück ein- und desselben von Miyake designten Modells besaß Jobs angeblich.
Black is modest and arrogant at the same time. Black is lazy and easy – but mysterious. But above all black says this: ‚I don’t bother you – don’t bother me‘.
Yohji Yamamoto
(ALX) FAZIT
Schwarz ist ein Paradoxon, ein Chamäleon ohne Farben.