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Beachclub Scorpios
Read Time: 5 min · 09. April 2021Beachclub ist eben nicht gleich Beachclub. 2015 öffnete das Scorpios auf der traumhaften kykladischen Insel seine Pforten und lockt seither mit einem mutigen Konzept seine Gäste in Scharren herbei.
Die beiden Besitzer Thomas Heyne und Mario Hertel sind auf diesem malerischen Fleck Erde kein unbeschriebenes Blatt und mischen bereits seit über einem Jahrzehnt in der hitzigen Partyszene mit und katapultieren mit Erfolg den Paradise Club in eine andere Sphäre.
Dies nahmen sich die smarten Herren aus Deutschland zum Anlass, um sich ihren eigenen Traum zu erfüllen und etwas ganz anderes zu kreieren.
Das Resultat darf sich sehen lassen, schließlich ist das Scorpios zu einem Beachclub der Superlative herangereift, der seit seiner Entstehung wie eine Bohemian Rapsody am Paraga Beach für Furore sorgt.
Die Verschmelzung der Natur mit teilweise unbehandelten Materialien hinterlässt ein Gefühl von purer Zufriedenheit. Mit Blick auf das offene Meer betten sich in edlen Hölzern Liegeoasen in den steilen Hang, die tagsüber für eine unbeschwerte Zeit am Strand genutzt werden. Am Plateau haben riesige Palmen die Aufgabe als Wächter der Nomad’s Terrace zu dienen und schlängeln sich galant zwischen die gemütlichen Loungebereiche, welche eine wohltuende Atmosphäre etablieren.
Für das meisterhafte Design und die für diesen Ort stimmige Architektur wurden wahre Kenner und Größen ihres Faches betraut.
Es verwundert daher nicht, dass sich Thomas und Mario Unterstützung von den namhaften Architekten Dimitris und Konstantinos Karampatakis vom K-Studio in Athen holten, die für klare Linien und ihre puristische Herangehensweise im Bauwesen bekannt sind.
Der Bohemian Luxury Dream wurde durch die Expertise der Innendesigner Annabel Kutucu, deren Handschrift auch das Interieur der Casa Cook Hotels trägt, und Michael Schickinger zur unweigerlichen Makellosigkeit ergänzt.
Das soziokulturelle Konzept eines Versammlungsortes soll dieses raue kykladische Terrain in einen mühelosen Fluss durch offene und geschlossene Bereiche von ungekünsteltem Luxus bringen, so lautete der Auftrag.
Das Ergebnis ist mehr als gelungen. Der Stil ist weder übertrieben noch aufgrund der äußeren Gegebenheiten zu imposant und überwältigend. Roughes Material wie Bambus, helles Holz und Rattan werden mit dekorativen Elementen aus diversen Geflechten und Stoffen aus natürlichem Leinen und feiner Baumwolle kombiniert, so dass Räume mit ihren organischen Texturen und handgefertigten Objekten ein angenehmes Ambiente schaffen.
Mancher fragt sich jetzt vielleicht, was dies mit einem Beachclub zu tun haben soll. Doch genau dies ist mitunter das Geheimnis.
Man taucht in eine andere Welt ein. Die Dynamik dieses einzigartigen Schauplatzes ist einfach unbeschreiblich.
Es kommt daher nicht von ungefähr, dass aus den Lautsprechern keine klassischen Chartsstürmer plärren, sondern die Musik einen Konnex zu Spirituellem bildet.
DJ’s schaffen sich somit ihre Bühne und sorgen mit ihren eklektischen Klängen für ein ethnisches Surrounding, welches tagsüber eine beruhigende Stimmung verbreitet und abends durch tiefere und schnelle Töne der Inbegriff purer Magie ist.
Die Sonnenuntergänge auf der über den Strand schwebenden Terrasse mit dem besten Blick auf die wundervolle Ägäis sind somit die Narkotischsten der Insel. In der Hochsaison lohnt es sich rechtzeitig ein feines Plätzchen zu sichern, um bei friedvollen Rhythmen die Hüften zu schwingen, oder bei einem gepflegten Glas Wein der Sonne ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Ergattert man an vorderster Front einen Spot, wo gemütliche Poufs mit dem Gestein eine Art Symbiose eingehen, ist man trotz der hohen Menschendichte in scheinbarer Abgeschiedenheit dieser paradiesischen Bucht.
Begleitet von den Beats von Valeron, Kaz James oder Bob Moses, um nur einen Auszug der Top-Dj’s zu nennen, begibt man sich nach dem Sunset zu einem Tisch im Restaurant, wo man wie in einem riesigen Bedouinenzelt mit erlesen Kreationen des Masterminds Alexis Zopas verköstigt wird.
Das Personal, bekleidet in weiten Kaftans und Haremshosen in Farben von weiß über erdig Braun bis hin zu tiefem Schwarz, tänzelt selbstsicher zwischen den hungrigen Gästen umher, als wäre es inmitten einer großen Theateraufführung. Schwere Tabletts aus dunklem Holz mit Speisen mit Einflüssen aus dem Mittelmeer und dem des Orients werden ästhetisch geschultert und zu den riesigen Tischen gebracht, welche einen direkten Blick auf das Pult der Musik-Performance und der inzwischen tanzwütigen Party-Crowd gewährt.
Ein Besuch in einer spirituellen Stätte, die viele kostbare Schätze parat hält.
Alexandra Gattereder
Die eigenwilligen Feinheiten dieses Beachclubs strömen aus jeder Pore und ziehen sich bis ins Innere des stilvollen Bazars. Einen Strandshop im herkömmlichen Stil sucht man somit vergebens.
In einem Zelt, welches auch mitten in der Wüste sein zu Hause haben könnte, werden atemberaubende Gewänder des mexikanischen Labels CARAVANA geschmackvoll präsentiert. – eine von der alten Maya Kultur inspirierte Marke, deren Anspruch darin besteht, dass jedes ihrer Artefakte von Hand gefertigt wird.
Die zeitlose Mode und ihre Kulisse gliedern sich gekonnt in das ungekünstelte Konzept des Scorpios ein.
(ALX) FAZIT
Ein unkonventioneller Beachclub, dessen Credo es ist, eine mystische Haltung zu verkörpern.