wanderlust
Finca Legado
Read Time: 4 min · 13. Juni 2021Der Eventdesigner Andreas Lackner und sein Lebenspartner Andreas Oberkanins , aus der Wiener Kreativszene mehr als bekannt, hauchten der historischen Finca aus dem 18. Jahrhundert, gelegen nördlich von Ibiza Stadt in Santa Eulària, neues Leben ein.
Dass eine Flugverspätung den Grundstein für einen langersehnten Lebenstraum gelegt hat, ist schon eine Geschichte für sich, dass aus diesem Herzensprojekt ein charmantes Boutiquehotel unter der Leitung zweier Visionäre wurde, ist eine weitere, die in die weite Welt getragen werden sollte.
Das 200 Jahre alte Anwesen, welches seit den 80 Jahren mehr Staub als Gäste gesehen hat, wurde von den beiden Schöngeistern zu einer Wohlfühloase umfunktioniert.
Die Finca wurde zwar komplett revitalisiert und von Grund auf bis ins kleinste Detail renoviert, ihr ursprünglicher Stil blieb ihr jedoch dank ihrer neuen Besitzer glücklicherweise erhalten.
Legado ist eine perfekte Urlaubslocation für jene, die auf den klassischen Massentourismus und viel Chi Chi pfeifen und die pure Erholung mit dem gewissen Etwas suchen.
3,5 Hektar Grund sind hier zu pflegen und zu bewirtschaften. Die prächtigen Bäume und Sträucher, welche sich zwischen den für diese Insel so typisch kargen Böden ihren Platz schaffen, prägen diese malerische Kulisse so ungemein.
Der riesige Pool im Mittelpunkt der Finca überzeugt durch sein außergewöhnliches Design. Massive Eisenregale, geschmückt mit exotischen Pflanzen in tönernen Töpfen sowie bunte Flechtkörbe aus Marrokko geben der blauen Lagune ihren perfekten Rahmen. Riesige Sonnenbetten mit ihren zur Umgebung abgestimmten pastellfärbigen Auflagen, die zu einem Drittel in das kühle Nass ragen, machen dieses Masterpiece nicht nur sehr cozy, sondern obendrein auch noch so irrsinnig “instagramable“.
Abgesehen von der Poolanlage punkten auch all die anderen facettenreichen Bereiche, wie kleine Terrassen und Chillout Areas und sorgen für die von ihren Gästen gewünschte Ruhe. Mal wird im Hintergrund diskret klassische Musik gespielt, ein anderes Mal sind die Klänge aus den Lautsprechern schon etwas moderner.
Für eine angenehme Atmosphäre wird jedoch stets gesorgt – dies dürfte den beiden reizenden Herren wahrlich ein Anliegen sein.
Eingebunden in die wundervolle Natur glänzt dieser uneinsichtige Rückzugsort in voller Pracht ohne dabei protzig zu wirken.
Für pure Idylle bedarf es somit nicht mehr als eine urige Bleibe, die mit viel Gespür und einem Faible für Handwerkskunst in einen Garten Eden verwandelt wird.
Bewohner des Legado werden behandelt als wären sie Teil der Familie. Mit viel Empathie wird einem vermittelt, willkommen zu sein, und mit Diskretion und dennoch interessiert, nehmen beide am Leben ihrer Gäste teil – es wird beim Frühstück geplaudert oder frühabends vor dem Dinner ein Gläschen Cava getrunken.
Das Boutiquehotel stellt sechs geräumige Suiten und 5 Doppelzimmer zu einem erstaunlich angemessenen Preis zur Verfügung.
Jedes Zimmer ist ein Highlight für sich, so als würde man ein Gemälde betrachten und auf Entdeckungsreise gehen. Die Räumlichkeiten wurden von Andreas Lackner eigens designt – das Mobiliar sogar selbst gebastelt. Die Liebe zum Detail ist in jeder Faser der geschmackvollen und für jeden Raum stimmigen Tapeten abzulesen. Kleiderständer werden aus rostigen Materialen zusammengebaut, die nicht besser in die mit traumhaft gedeckten Farben ausgekleideten Zimmer passen könnten.
Das Badezimmer in Betonoptik ist schlicht, irgendwie rough und dennoch gemütlich. Duftende Seifen in trendigen Spendern und schwarz gestrichene Holzleitern in ihrer Funktion als Handtuchhalter lassen Interieur- Herzen schneller schlagen.
Die Betten sind herrlich groß und komfortabel, so dass man froh ist, dass das Frühstück bis kurz vor Mittag kredenzt wird. Denn nur schwer schafft man den Weg aus der samtig weichen und so unfassbar gutriechenden Wäsche.
Wer glaubt, dass Andreas und Andreas bereits ihr gesamtes Pulver in puncto Können verschossen hätten, der irrt. Denn die Kulinarik kommt im Legado definitiv nicht zu kurz.
Das Frühstück in der Finca darf man sich daher auf keinen Fall entgehen lassen.
Eingebettet zwischen dem Pool, der von wilden Pflanzen verwachsenen Laube und der von dunklem Holz vertäfelten Bar, verköstigt der Hausherr seine Gäste mit selbstgemachten Eigenkreationen.
Obst und Gemüse kommen aus dem eigenen Garten, das dunkle Brot wird im Haus gebacken und schmeck einfach köstlich.
Ein À la Carte Frühstück deluxe mit allem was dazu gehört wird geboten und hat bestimmt noch kein Schlemmermaul hungrig aufstehen lassen. So findet man eine beachtliche Auswahl an ausgefallenen Speisen auf der Menükarte und darf nach Lust und Laune aus dem Sortiment wählen. Sogar auf Unverträglichkeiten wird Rücksicht genommen, so dass der Cappuccino auf Wunsch mit alternativen Milchsorten gereicht wird.
Auch mittags und nachmittags hält der Hidden Champion des Soulfoods stets ein paar Schmankerln parat und bis
Slowfood nimmt einen besonderen Stellenwert ein und wird von Meister Oberkanins mit Leidenschaft auf den Teller gezaubert.
Alexandra Gattereder
(ALX) FAZIT
Es ist ein Wink des Schicksals, ein Objekt genau nach seinen Vorstellungen zu finden.
Umso größer ist die Freude, wenn solche Wünsche in Erfüllung gehen. Eine Finca, die inspiriert und Lust macht, für immer bleiben zu wollen.
Ibiza ist um einen Hotspot reicher.